Linke siegt mit Rechtem auf Zypern

Tassos Papadopoulos erhält bei Präsidentschaftswahl offenbar über 50 Prozent

BERLIN taz ■ Bei den Präsidentschaftswahlen unter den griechischen Zyprioten zeichnete sich gestern ein Sieg von Tassos Papadopoulos ab. Der von linker wie rechter Opposition unterstützte Rechtsanwalt und Chef der Demokratischen Partei erreichte nach Auszählung von mehr als 90 Prozent aller Stimmen über 51 Prozent. Sein Hauptgegner, der bisherige Präsident Glavkos Klerides, kam nur auf rund 39 Prozent. Alle anderen Kandidaten blieben chancenlos. Damit dürfte Papadopoulos schon im ersten Wahlgang gewählt sein, der eine Stimmenmehrheit von mindestens 50 Prozent erfordert.

Papadopoulos wurde von der postkommunistischen Akel-Partei unterstützt, die auf Zypern traditionell mehr als 30 Prozent der Wähler vertritt. Allerdings gilt der 69-Jährige selbst keinesfalls als links. Kritiker werfen dem 69-Jährigen eine nationalistische und kompromisslose Haltung in der Zypernfrage vor. Papadopoulos selbst kündigte gestern an, er wolle einen „besseren“ Friedensplan erreichen. Derzeit verhandeln griechische und türkische Zyprioten über einen gemeinsamen Bundesstaat, Basis dafür ist ein UN-Vorschlag. Für die nächste Woche hat sich UN-Generalsekretär Kofi Annan auf der Insel angekündigt. KLH