Dresdener Gedenken gestört

DRESDEN taz ■ Die Gedenkfeiern zur Zerstörung Dresdens am 13. Februar 1945 sind auch in diesem Jahr wieder von einem Nazi-Aufmarsch überschattet worden. Etwa 1.000 Anhänger der rechten Szene folgten einem Aufruf der „Jungen Landsmannschaft Ostpreußen“. Auf dem Rückweg wurde eine Straßenbahn von vermutlich linksgerichteten Demonstranten angegriffen und beschädigt. 18 Festgenommene waren gestern noch in Polizeigewahrsam. Nach Auflagen der Stadt musste der Zug die Innenstadt meiden. Dort versammelten sich auf Einladung von Friedensinitiativen ebenfalls etwa 1.000 Bürger. Das Gedenken an den angloamerikanischen Luftangriff war in diesem Jahr eng mit Protesten gegen einen drohenden Irakkrieg verknüpft. In Gottesdiensten richteten Kirchenvertreter und Überlebende von 1945 leidenschaftliche Friedensappelle an die USA. M.B.