Kein Geld für die Love Parade

Die Techno-Party sucht nach Sponsoren. Findet sie die nicht, droht eine Absage der gesamten Veranstaltungen. Der Senat will mit Kontakten helfen, zahlt aber nichts

Die Technoparty Love Parade steht möglicherweise vor dem Aus. Zwar bemühen sich die Organisatoren der Love Parade derzeit um „richtig große Sponsoren“, wie Fabian Lenz, der Geschäftsführer der Love Parade GmbH, gestern mitteilte. Doch nach Verlusten von 200.000 Euro und sinkenden Raverzahlen im vergangenen Jahr steht die Veranstaltung nun generell in Frage.

Lenz sagte, die Rücklagen seien aufgebraucht. Außerdem stehe man in der Verantwortung der Mitveranstalter, die Wagen organisieren und DJs buchen. „Die wären zu Recht sauer, wenn wir erst zwei Wochen vorher absagen.“ Ende März beginnen die Planungen, bis dahin müsse die Finanzierung gesichert sein. Andernfalls werde er die für den 12. Juli geplante Technoparade innerhalb der nächsten vier bis fünf Wochen absagen.

Mitveranstalter Matthias Roeingh, alias Dr. Motte, Begründer der Technoparty im Tiergarten, sagte, man tue alles, damit die Parade stattfinden könne. Es sei geplant, „eine große Kölner Veranstaltung“ mit auf die Love Parade zu holen. Zu diesem Zweck stehe man mit Viva-Chef Dieter Gorny in Verhandlungen.

Seit zwei Jahren lässt die Stadt die Love Parade nicht mehr als politische Demonstration gelten. Seitdem müssen die Veanstalter für Sicherheit und Reinigungsarbeiten rund um das Partyareal und im Tiergarten aufkommen. Das verursache jährliche Kosten von rund 1,5 Millionen Euro, sagte Lenz gestern.

Der Senat will sich für die Love Parade einsetzen. Senatssprecher Michael Donnermeyer sagte am Freitag: „Wir wollen, dass das bleibt.“ Finanziell könne man die Großveranstaltung nicht unterstützen, man werde aber bei der Suche nach Sponsoren helfen. Die Grünen im Abgeordnetenhaus wundert der Niedergang des Techno-Umzuges nicht. Aus einem Szene-Event sei eine „ältliche Kommerzveranstaltung“ geworden, bemängelte Claudia Hämmerling, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Forderungen an das Land nannte sie „dreist“. CHT