hamburg heute
: „Bewegung in den Köpfen“

Bei „Free your mind and your ass will follow“ experimentieren Musiker mit politischen Slogans

taz: Frau Jessen, heute hat bei Ihnen der „Clüb Hämbüle“ Premiere. Welches Konzept steht dahinter?

Nadine Jessen: Wir haben im Rahmen des Projektes „Wir nennen es Hamburg“ viele Hamburger Künstler aus verschiedensten Kunstformen eingeladen. Wir sind aber nicht willens, eine Hamburg-Werbeveranstaltung zu machen. In Hamburg gab es schon immer tolle Formen von Kunst und Widerstand. Und ich habe versucht, viele neue Projekte, aber auch alte Hasen einzuladen, um zu zeigen wie lebendig und vielfältig die Ansätze in der Hamburger Off-Szene sind.

Womit muss das Publikum heute Abend rechnen?

Das Konzert heute ist wirklich ein Experiment. Ich bin sehr gespannt auf die Gruppe, die sich um Charly Schöppner und Lothar Meid zusammengefunden hat. Sie haben sich politische Texte und Slogans ausgesucht und werden diese musikalisch interpretieren.

Wie?

Lothar, Charly und die anderen Musiker werden die Texte elektronisch verfremden oder mit der Stimme arbeiten. Sie wollen ausprobieren, wie man Slogans und Musik miteinander verbinden kann. Es wird sehr viel improvisiert. Lothar Meid war bei „Amon Düül“ und Charly Schöppner ist ein Meister der Percussion und der Improvisation. Ihr Ziel ist es, dass Bewegung in den Köpfen des Publikums stattfindet. Und wenn es geht auch in den Füßen.

INTERVIEW: ROBIN RIEPRICH

21 Uhr, Kampnagel, Eintritt 5 – 7 Euro. Der „Clüb Hämbüle“ trifft sich jeden Donnerstag auf Kampnagel

Fotohinweis:NADINE JESSEN, 34, Dramaturgin von Kampnagel