Krieg dämpft die Stimmung

Handelskammer ist gegen einen Irakkrieg, weil dann weniger konsumiert wird. An der schlechten Stimmung ist aber vor allem Rot-Grün in Berlin schuld

Hans-Jörg Schmidt-Trenz zieht ein ganz trauriges Gesicht und stellt fest: „Die Lage ist schlecht, die Stimmung ist schlecht.“ Schuld daran, davon ist der Hauptgeschäftsführer der Handelskammer überzeugt, ist Rot-Grün in Berlin, und deshalb gebe es „an der Situation der Wirtschaft nichts zu beschönigen“. Und das „Damoklesschwert“ der Kriegsgefahr im Irak, so Schmidt-Trenz gestern bei der Jahrespressekonferenz der Kammer, tue ihr Übriges.

Denn ein Krieg, so weiß er, hat „dämpfende Wirkung auf die Konsumneigung der Bevölkerung“. Das gelte besonders für die USA, und die sei ja „wesentlicher Absatzmarkt für die Hamburger Wirtschaft“. Falls der Irakkrieg jedoch schnell vorüber gehe – „so etwa innerhalb einer Woche“ – dann werde er kaum Auswirkungen auf die Konjunktur haben. Und an den Ölpreis denkt die Handelskammer auch schon. Der sei jetzt bereits „so hoch, dass er bei einem kurzen Krieg nicht noch mehr steigen würde“, wie der Chefvolkswirt der Kammer, Günther Klemm feststellt.

Ansonsten richtet die Handelskammer ihr Augenmerk auf Osteuropa. Eine Umfrage bei den Hamburger Unternehmen ergab, dass sich eine deutliche Mehrheit der Firmen von der Osterweiterung der EU Vorteile beim Absatz und „der vereinfachten Anwerbung von Arbeitskräften“ verspricht. Die Nachteile, wie verstärkte Konkurrenz aus den Beitrittsländern, werden dagegen als weitaus geringer angesehen. Und was bei der Handelskammer nie fehlen darf: Die Erweiterung der EU nach Osten, so Schmidt-Trenz, würde neue Chancen für „den Eurorapid von Hamburg über Warschau nach Prag“ eröffnen. AHA