Mehr Fans für Seehofer

Auch Münchner CSU und oberfränkischer Bezirkschef wollen Seehofer als bayerischen Ministerpräsidenten

MÜNCHEN dpa ■ Kurz vor der entscheidenden Sitzung der Landtagsfraktion am Mittwoch geht in der CSU der Machtpoker um das bayerische Ministerpräsidentenamt weiter. Gestern stellten sich alle sieben Münchner CSU-Abgeordneten hinter Bundesagrarminister Horst Seehofer. Die Bezirksvorsitzenden von Schwaben, Niederbayern und Oberfranken sprachen sich ebenfalls dafür aus, dass der designierte Parteichef Seehofer auch die Nachfolge von Ministerpräsident Günther Beckstein antritt. Innenminister Joachim Herrmann und Wissenschaftsminister Thomas Goppel sind aber noch im Rennen. Seehofer, der offiziell nur Reservekandidat ist, falls kein anderer eine breite Mehrheit findet, hat den größten CSU-Bezirksverband Oberbayern hinter sich, dem er selbst angehört.

Trotz ihrer herben Niederlage bei der Landtagswahl hat die CSU ihre Schwesterpartei CDU davor gewarnt, die Sonderrolle der Bayern in der Union infrage zu stellen. „Die CSU ist kein Landesverband der CDU und wird es auch nicht werden“, sagte der scheidende CSU-Chef Erwin Huber. Zuvor hatte der baden-württembergische CDU-Generalsekretär Thomas Strobl der BamS gesagt, nach der Wahl 2009 stünden die bisherigen Vereinbarungen zu Sonderrechten infrage.

Ungeachtet des CSU-internen Ringens um das Ministerpräsidentenamt wollen CSU und Freie Wähler heute Möglichkeiten einer Regierungsbildung in Bayern sondieren. Das Treffen hätten die Vorsitzenden Erwin Huber und Hubert Aiwanger vereinbart, hieß es von den Freien Wählern. Vorige Woche hatte sich die CSU-Spitze bereits mit Vertretern der FDP getroffen, die als wahrscheinlicher Koalitionspartner gilt.