Mundtot in Kasachstan

MOSKAU epd ■ In Kasachstan ist am Dienstag der bekannte oppositionelle Journalist Sergej Duwanow wegen der angeblichen Vergewaltigung eines Mädchens zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Wie Radio Liberty berichtete, bezeichneten Menschenrechtsorganisationen den Prozess als Versuch, einen kritischen Journalisten mundtot zu machen. Auch Duwanow selbst erklärte, er sei Opfer eines Komplotts geworden. Der 49-Jährige war im Oktober 2002 verhaftet worden, sein Prozess lief seit Dezember – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Von einem „ganz offensichtlich politischen Prozess“ spricht auch der Direktor des Moskauer Zentrums für Journalismus in Extremsituationen, Oleg Panfilow. Bereits im Sommer 2002 war Duwanow von Unbekannten überfallen und brutal zusammengeschlagen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor bereits ein Strafverfahren wegen Verleumdung gegen Duwanow eingeleitet, nachdem dieser Details über Schweizer Geheimkonten des kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew enthüllt hatte.