Zocker in Nadelstreifen

betr.: „Kapitalismus gescheitert“, „Die Furcht der Politiker vor der Wut der Wähler“, taz 1. 10. 08

Man sollte doch einmal in der Berichterstattung dem steuerzahlenden Bürger deutlich machen, dass durch die erfolgte Bankbürgschaft des Bundes Milliarden von Steuergeldern ein Bankenimperium über die Köpfe der Steuerzahler hinweg finanzieren, und dies, weil von unfähigen Managern hochspekulative Aktiengeschäfte in sogenannter Zockermentalität zu dieser finanziellen Schieflage geführt haben. Nicht nur, dass in der Vergangenheit bereits Aktienverluste zu Lasten der Steuerzahler steuerlich geltend gemacht wurden, so soll nun auch noch eine durch diese „Spieler“ herbeigeführte drohende Insolvenz wiederum durch Steuergelder abgewendet werden.

Einer US-Bank verwehrt man mit Berechtigung derartige Kapitalunterstützung, während man einer deutschen Bank derartige Finanzierung ohne Zustimmung der Bundesbürger zugesteht, was zu internationalen Wettbewerbsverzerrungen führt und derartige Zockermentalitäten in dem Bewusstsein, auch bei Fehlspekulationen immer wieder aufgefangen zu werden, geradezu fördert und nicht verhindert. Hier gilt es ein für alle Male endlich Einhalt zu gebieten und gesetzliche Regelungen zu schaffen, die verhindern, dass hier „Zocker in Nadelstreifen“ Steuergelder im wahrsten Sinne des Wortes „verspielen“. GÜNTER LEHMANN, Berlin