Solarstrom in Austria

Dass die nationale Einspeiseregelung für Solarstrom auch Impulse für Kapitalanleger bringt, wird noch bezweifelt

In Österreich gibt es seit Jahresbeginn ein neues Gesetz, das die Einspeisung von Ökostrom ins öffentliche Netz national regelt. Danach werden Anlagen gefördert, die Strom aus Sonne, Wind- und Wasserkraft, Geothermie, Biomasse sowie Klär- und Deponiegas erzeugen. Die höchste Förderung erhalten Photovoltaikanlagen.

Bislang vergüteten die einzelnen Bundesländer des Alpenstaats den Solarstrom unterschiedlich hoch, einige lagen sogar über dem jetzt in Kraft getretenen Satz. Je nach Anlagengröße werden nun 47 oder 60 Cent je Kilowattstunde gezahlt. In der Solarindustrie haben einige damit auf einen neuen Schub und weitere Absatzmärkte gehofft, was dazu führen könnte, dass durch die Expansion der Unternehmen frisches Investorenkapital für die junge Branche zu akquirieren wäre. Doch Fachleuten beurteilen dies derzeit skeptisch.

Die österreichischen Verfechter regenerativer Energien seien zwar zunächst froh, dass „es mit dem neuen Ökostromgesetz eine nationale Regelung zur Einspeisevergütung“ gebe, heißt es in der Februar-Ausgabe des in Aachen erscheinenden Solarstrom-Magazins Photon. Allerdings sieht man Streit schon vorprogrammiert: Zum einen sei unter anderem die Gesamtleistung auf einem „induskutabel niedrigen Niveau“ von 15 Megawatt gedeckelt, was die Gewährung der Einspeisetarife begrenze. Zum anderen, so Photon, fordere Eurosolar Austria eine Anhebung der Einspeisevergütung auf 99 Cent für Anlagen bis 3 Kilowatt Leistung und 80 Cent bis 50 Kilowatt.

Eine vergleichbare Finanzierungsförderung mittels eines zinsgünstigen Kredits wie in Deutschland über das 100.000-Dächer-Programm fehle, und damit unter Umständen auch der Anreiz, dem Solarmarkt via Österreich einen weiteren und anhaltenden Schub – auch für Investoren – zu geben. ALO