Tote unter Piraten

Drei Piraten auf gekapertem ukrainischen Frachter bei Schießerei getötet. Besatzungsmitglieder unverletzt

NAIROBI/KIEW dpa /ap ■ Bei einer Schießerei an Bord eines von Piraten gekaperten ukrainischen Frachters sind gestern drei Seeräuber getötet worden. Es habe offenbar Streitigkeiten unter den Piraten gegeben, sagte Andrew Mwangura von Ostafrikanischen Programm zur Unterstützung von Seeleuten. Die Anwesenheit von drei Marineschiffen in Sichtweite der mit 33 Kampfpanzern beladenen „MS Faina“ habe einige der Piraten offensichtlich verunsichert. „Einige wollten aufgeben und das Schiff verlassen.

Nach Informationen Mwanguras wurde keines der 20 Besatzungsmitglieder des ukrainischen Frachters verletzt. Der Kapitän des am Donnerstagabend gekaperten Schiffes war vor zwei Tagen an einem Herzinfarkt gestorben. Es wird geschätzt, dass etwa 50 Piraten an Bord des Schiffes sind. Ein US-Zerstörer und zwei andere Marineschiffe verhindern seit Tagen eine Weiterfahrt des entführten Frachters, haben aber bisher keinen Versuch unternommen, Schiff und Crew gewaltsam zu befreien. Ein Sprecher der Piraten hatte gedroht, niemand an Bord werde eine Befreiungsaktion überleben.

Die moderne Seeräuberei vor der Küste des Krisenstaates am Horn von Afrika sei zu einem „Multimillionen-Dollar-Geschäft geworden, das viele Somalier anzieht“, sagte Ahmedou Ould-Abdallah, der UN-Sonderbotschafter für Somalia.

Derweil haben weitere Piraten einen zweiten malaysischen Tanker gegen hohes Lösegeld freigegeben. Alle 79 Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit, teilte der Eigner in Kuala Lumpur gestern mit.

Doch noch immer haben Seeräuber rund ein Dutzend Schiffe und mehr als 200 Seeleute in ihrer Gewalt.