Zwei Hüte für Europa

Mit Doppelspitzen habe er in seiner grünen Partei wunderbare Erfahrungen gemacht – mit diesem Argument verteidigte der deutsche Außenminister das Projekt der konkurrierenden Präsidenten von Rat und Kommission. Spätestens seit Fischers Humboldt-Rede ist aber bekannt, dass er von einem „Doppelhut“ träumt, einem gemeinsamen Präsidenten von Rat und Kommission.

Konventspräsident Giscard d’Estaing spann diesen Traum am Montag fort. „Man kann sich in fünfzig Jahren einen Ratspräsidenten vorstellen, der von allen Unionsbürgern direkt gewählt wird.“ Anstecken ließen sich von dieser Idee gestern vor allem die Franzosen. Dass auch zwei sehr gegensätzliche Italiener von der Idee angetan waren, sollte aufhorchen lassen. Der Euroskeptiker Gianfranco Fini nannte sie „faszinierend“. Der konservative Lamberto Dini stimmte ebenfalls zu.