Brutaler Turbokapitalismus

betr.: „Ist der Kapitalismus noch zu retten?“, taz vom 25. 9. 08

Man weiß gar nicht, soll man weinen oder sich wütend die Haare ausreißen? Wie schon andere Medien scheint auch die taz nicht zu kapieren, dass wir es bei dieser „Finanzkrise“ mit nichts anderem als den übelsten Symptomen des brutalsten Turbokapitalismus schlechthin zu tun haben.

Der Kapitalismus ist nicht tot, das genaue Gegenteil ist der Fall, handelt es sich doch bei den „Rettungspaketen“, Finanzspritzen, und wie sie heißen mögen, um die größten Umverteilungen von unten (dem Steuerzahler) nach oben (den Aktionären, Investoren, Bänkern usw.). Diese Umverteilungen sind nur möglich, weil es eben einen unregulierten, intransparenten Finanzsektor gibt.

Warum übrigens gibt es diese „Krise“ (wessen?!) gerade kurz vor Ende der Amtszeit des größten Von-unten-nach-oben-Umverteilers aller Zeiten, George W. Bush? Die Umverteilungsturbokompressoren Irak-/Afghanistan- und andere Kriege haben wohl noch nicht ausgereicht?! TIM KARSTEN, Berlin