Islamischer Religionsunterricht als zentrale Aufgabe

Neuer Sprecher des Koordinationsrats der Muslime, Erol Pürül, wünscht intensiveren Dialog mit Christen und Juden

KÖLN dpa ■ Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) sieht die Einführung eines islamischen Religionsunterrichts in deutschen Schulen als wichtigste Aufgabe der nächsten Monate an. „Das ist das zentrale Thema“, sagte der neue Sprecher des KRM, Erol Pürül, gestern in Köln.

„Wir werden am Aufbau der notwendigen Strukturen in den einzelnen Bundesländern weiterarbeiten.“ Pürüls Vorgänger, Ali Kizilkaya, sagte: „Wir wollen als Muslime keine Privilegien, aber Gleichbehandlung.“ Solange der Islam in Deutschland im juristischen Sinne nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt werde, sei dies nicht gegeben.

Als weitere Aufgabe während seiner sechsmonatigen Amtszeit nannte Pürül einen verstärkten Dialog mit Christen und Juden: „Als Religionsgemeinschaften, die an einen einzigen Gott glauben und sich auf die gleichen Wurzeln berufen, haben wir eine gemeinsame Verantwortung.“

Der 39-Jährige vom Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) löst Kizilkaya vom Islamrat (IRD) als KRM-Sprecher ab. Der in der Türkei geborene Pürül lebt seit 1977 in Deutschland und ist Mitglied der Islamkonferenz.