Kuba-Krise in der großen Koalition

BERLIN dpa ■ In der großen Koalition ist ein Streit über die Kuba-Politik entbrannt. Das Kanzleramt kritisierte ein Treffen von Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) mit seinem kubanischen Amtskollegen Felipe Pérez Roque am Rande der UN-Vollversammlung. Die SPD wies die Kritik als „provinziell“ zurück. Nur durch direkte Kontakte könne man auch etwas für die Menschenrechte tun, sagte der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich gestern. „Innenpolitischen Wandel kann man nicht dadurch befördern, indem man einen Bogen um Kuba macht.“ Steinmeier hatte nach dem Treffen erklärt, es gebe in Kuba erstmals seit 50 Jahren „leichte Bewegungen“. Wenn das Land den Weg der Öffnung weitergehe, könne die EU ihre Sanktionen aufheben. Eine interne Runde im Kanzleramt sah dagegen keine Bewegung im kommunistisch regierten Karibikstaat.