was macht eigentlich ...Schlingensief?

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Der Mann braucht Aufmerksamkeit. Um die zu erlangen provoziert er, wo er kann. Christoph Schlingensief ruft zu allerlei auf: zum Mord an der Politik, zum Mord an Politikern, zum Selbstmord und last but not least zum Massenmord. Daraufhin adelt ihn der Staatsschutz mit Überwachung. Für den Theaterregisseur wieder nur eine Vorlage. Nun sagt er vor seinen Happenings extra durch, dass, was er macht, Kunst ist und somit frei. Am Donnerstag hat sein neuestes Stück „Atta Atta – Die Kunst ist ausgebrochen“ an der Volksbühne Premiere. Und Schlingensief versichert: „Alles ein ganz privater Ausbruch.“ Kein Gesetz kann die Kunst beschränken, auch nicht das Grundgesetz, heißt es in seiner Werbung. Der Satz über das Grundgesetz, das ihm die Freiheit für sein Gepolter gibt, steht dort nicht mehr in Anführungszeichen. Der Name des WTC-Durchbohrers Mohammed Atta im Titel soll helfen, die Sitze zu füllen. Schlingensief auf der Suche nach seinem Publikum. Offenbar blieben erschrockene Reaktionen aus, er musste nachlegen. Am Wochenende bat er Journalisten, der Premiere fern zu bleiben, da die ihn und seine Kollegen beim Denken behinderten. Seit gestern sucht er noch drei nackte Komparsen als Platzanweiser. Wer suchet, der findet, Publikum und auch drei nackte Mitspieler. „Atta Atta“? Oder einfach nur gaga? CHT    FOTO: AP