AKS kritisiert Grüne

Edgar Klementz, früher Mitglied des „Arbeitskreises Strahlenschutz“ (AKS) in Freiburg, hat die heutige Anti-Atom-Politik der Grünen scharf kritisiert. „Die Grünen haben sich dieses Feld als eigenes Thema von der SPD klauen lassen“, sagte Klementz in einem Interview mit der taz. Auch bei anderen Themen wie etwa der Klimaerwärmung vermisse er, „dass die Grünen Vorreiter sind, die diese Zukunftsthemen besetzen, entschlossen, nicht nur mit ein paar Statements“, betonte Klementz.

Vor 30 Jahren hatte der heute 54-Jährige mit seinem AKS-Mitkämpfer Joachim Schnorr zum Thema Uranabbau in Deutschland recherchiert und war daraufhin bei Baden-Baden von der Polizei verfolgt worden. Schnorr saß einige Zeit wegen „versuchten Totschlags“ in Untersuchungshaft.

Klementz unterstrich, er habe beim Skandal um die Missstände beim niedersächsischen Atommülllager Asse „wenig von den Grünen gehört“: „Das ist wirklich enttäuschend. Deswegen muss man sie nicht wählen.“ Zugleich bezweifelte er, ob der Einsatz gegen ein Wiederaufleben der Atomenergie wieder zu einem Aufschwung der Grünen führen könnte: „Das mag ich nicht ausschließen“, sagte Klementz, „aber ich sehe derzeit keine Initiative bei den Grünen.“ Die Probleme der Atomenergie seien „weiter ungelöst“.

Klementz lebt in Freiburg und gestaltet in einem eigenen Büro Bücher. GES

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