Grüne verteidigen Anti-Kohle-Kurs

BERLIN dpa ■ Grünen-Chef Reinhard Bütikofer hat den Anti-Kohle-Kurs seiner Partei gegen Kritik von Exfrontmann Joschka Fischer verteidigt. Laut Energiekonzept der Grünen solle auch 2020 noch rund 40 Prozent des Stroms aus Kohle und 20 Prozent aus Gas gewonnen werden, sagte er gestern. Dennoch könne klimaschädliches CO2 um 40 Prozent reduziert werden. Fischer hatte den Grünen vorgeworfen, mit ihrem Nein zur Kohle den Atomausstieg aufs Spiel zu setzen, und den Bau neuer Kohlekraftwerke empfohlen. „Da lag Joschka neben der Realität.“ Ein Doppelausstieg aus der Atom- und Kohlekraft sei nicht geplant. Neue KKWs dürften aber nicht gebaut werden. Auch Bütikofers designierter Nachfolger Cem Özdemir widersprach Fischer: „Wir wissen, dass wir für eine Übergangszeit Energie aus Kohleverstromung brauchen.“ Mit dem Neubau von KKWs würde aber eine falsche Struktur der Energieversorgung für Jahrzehnte zementiert.