Gewinn bei Treuhand-Nachfolgerin

BVVG besitzt noch über eine Million Hektar Land im Osten. Kritik von Bauern und Naturschutzbund

BERLIN dpa/epd/taz ■ Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (Berlin) hat 2002 einen Rekordgewinn von 250 Millionen Euro erzielt, sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Wolfgang Horstmann, am Donnerstag in Berlin. Die Gesellschaft war Teil der Treuhand und privatisiert seit 1992 eigenständig frühere volkseigene Agrarflächen in Ostdeutschland. Insgesamt hat sie knapp zwei Milliarden Euro an Überschüssen an das Bundesfinanzministerium abgeführt, sagte Horstmann weiter. Die BVVG hat im vergangenen Jahr etwa 240.000 Hektar an Flächen abgegeben. Im Bestand sind jetzt noch rund 1,3 Millionen Hektar.

Die gesamte Abwicklung wird laut Horstmann noch bis 2015 dauern. Derzeit verwalte die BVVG noch gut 800.000 Hektar verpachtete Flächen. Die BVVG steht unter Kritik zum Beispiel der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der IG Boden: Die Grundstücke würden an die bisherigen Pächter viel zu billig und unter dubiosen Umständen vergeben, so die Vorwürfe. Auch die Übertragung der rund 50.000 Hektar Naturschutzgebiete unter Verwaltung der BVVG an Länder und Umweltverbände läuft nach Ansicht des Naturschutzbundes nur schleppend. Hier ist erst gut ein Viertel übertragen. REM