ethnischer schulabbruch

Ein Drittel Deutsch-Türken ohne Abschluss

Ausländische Jugendliche verlassen oft vorzeitig die Schule. Rund ein Fünftel aller ausländischen Schüler waren es 1998 bundesweit. Von den deutschen ging nur jeder Zwölfte ohne Zeugnis.

Die Sprache macht dabei den Unterschied: Ein gutes Drittel der Schüler deutscher Erstsprache in Berlin machen hier Abitur. Etwa jeder Zehnte bekommt überhaupt keinen Abschluss. Bei den Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache ist es genau umgekehrt – fast jeder Dritte geht mit leeren Händen von der Schule. „Diese Jugendlichen haben kaum eine Chance, eine Berufsausbildung zu bekommen“, sagt Sanem Kleff, die Integrationsspezialistin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Der Großteil der ausländischen Schüler stammt aus der Türkei. In Berlin etwa ist es fast die Hälfte. „Schulabbrechen ist aber nicht in erster Linie ein ethnisches, sondern vielmehr ein soziales Problem“, erklärt Eren Ünsal vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg. „Viele türkische Schüler kommen aus sozial schwachen Familien, denen die Ressourcen fehlen, um ihr Kind zu unterstützen. Ihnen mangelt es an Geld und an eigener Bildung“. BK