Trübe Konjunktur

Forschungsinstiture senken Konjunkturprognose deutlich. Preisberuhigung macht sich 2009 bemerkbar

ESSEN dpa ■ Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat vor dem Hintergrund einer deutlichen Konjunkturschwäche im zweiten Halbjahr seine im Juni angehobene Wachstumserwartungen für 2008 deutlich gesenkt. Für das Gesamtjahr erwarten die Essener Konjunkturexperten nur noch ein Wachstum von 1,7 Prozent. Im Frühsommer hatte das RWI die Erwartungen nach einem erfreulichen Jahresstart erst von 1,7 auf 2,2 Prozent angehoben. Momentan habe sich das Wachstum sogar ins Minus verkehrt, sagte Konjunkturexperte Roland Döhrn gestern in Essen.

Für 2009 senkt das RWI die Aussichten sogar um 0,9 Prozentpunkte auf 0,8 Prozent. Ähnliches hatte bereits vergangene Woche das Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) gemacht und die Prognose von 1 auf 0,2 Prozent gesenkt. Die Essener schließen bei ihrer noch moderaten Prognose aber auch ein Minus für 2009 nicht aus. „Die Chance beträgt 30 Prozent“, sagte Döhrn. .

Das RWI erwartet aber schon im Verlauf des kommenden Jahres wieder eine leichte Erholung. Gründe sind laut Döhrn unter anderem eine im Ausland steigende Nachfrage nach deutschen Gütern einhergehend mit einem abgewerteten Euro. Belastende Faktoren wie die US-Immobilienkrise würden zudem nicht mehr so großen Einfluss ausüben.

In Deutschland mache sich dazu eine Preisberuhigung bemerkbar. Die Inflationsrate soll im kommenden Jahr von 3 auf 2,3 Prozent sinken. Entspannung herrsche zunächst auch auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote werde sich aufgrund einer guten Ausgangslage zum Jahreswechsel mit 7,4 Prozent noch um 0,1 Prozentpunkte verringern.