„Zoe“ zerstört Salomonen

Zyklon verwüstet Salomonen-Inseln in der Südsee.Ganze Dörfer zerstört. Zahl der Opfer noch unklar

SYDNEY afp/rtr ■ Nach einem schweren Wirbelsturm auf den Salomonen im Pazifik werden tausende Menschen auf dem Archipel vermisst. Er habe niemals schlimmere Wetterschäden gesehen, berichtete der neuseeländische Kameramann Geoff Mackley gestern, nachdem er die im Osten von Papua-Neuguinea gelegene Insel Tikopia als erster Augenzeuge überflogen hatte. Eine Landung sei aufgrund fehlender Landepisten nicht möglich. Sämtliche Bäume seien umgeknickt oder zersplittert und nahezu alle Häuser zerstört, so Mackley. Der Sturm Zoe war am Samstag mit mehr als 300 Stundenkilometern über Tikopia und die Nachbarinsel Anuta hinweggefegt. Der Kontakt zu den Einwohnern ist seitdem abgerissen. Insgesamt leben etwa 3.000 Menschen auf den beiden Inseln. Vertreter der staatlichen australischen Hilfsorganisation AusAid überflogen ebenfalls gestern die Region. Ihrem Bericht zufolge könnten die Schäden auf Tikopia und den anderen beiden Inseln weniger gravierend sein als zunächst befürchtet. Es gebe dort traditionelle Schutzvorrichtungen gegen Wirbelstürme, teilte ein AusAid-Sprecher mit. Die Regierung der Salomonen will ein größeres Schiff mit Lebensmitteln nach Tikopia schicken. Ihre Hilfsaktionen verzögerten sich, weil die Inselgruppe nach vier Jahren Bürgerkrieg bankrott ist. Die Hilfsorganisation Oxfam leitete eine Spendenaktion ein. Die 16 Quadratkilometer kleine Insel Tikopia war in der Vergangenheit häufiger von Wirbelstürmen heimgesucht worden.