Abenteuer BSR

Nicht so „easy-to-use“

Vor dem Mülleimer an der Straßenecke steht ein kleiner Junge. Der Mülleimer ist dreckig-orange, das T-Shirt des Jungen dreckig-rot, trotzdem beißen sich die Farben. Die Größe des Jungen beißt sich wiederum mit der Höhe, in der der Mülleimer hängt. Denn der Junge reicht auch mit ausgestreckten Armen nicht an die Öffnung heran. Ratlos schaut er auf den Pappbecher in der einen und das undefinierbare Knäuel in der anderen Hand.

Der erste Versuch: wegschauen und fallenlassen. Der Müll fällt erwartungsgemäß daneben. Ungläubig untersucht der Junge den Eimer, ob sich nicht doch ein Loch im Boden befindet.

Zweiter Versuch: der Basketballspieler. Mit drei Schritten Anlauf rennt der Junge auf den Eimer zu und wirft dabei den Müll in Richtung Öffnung – den Becher mit der rechten und das Knäuel mit der linken Hand. Keines von beiden landet auch nur annähernd in seinem Ziel. Tapfer läuft er über den Gehweg, um die beiden Stücke wieder einzusammeln. Ein Hund hat den Wurfversuch missverstanden. Knurrend zerrt er an der Leine seines Besitzers, um hinter dem Becher herzujagen.

Der dritte Versuch: klettern. Geübt zieht sich der Knirps an der ehemals weißen Stange zur Mülleimeröffnung. Doch wie fies: Die Stange ist an der hinteren Seite, die Öffnung in Richtung der vorderen. Der Junge kommt nicht heran.

Im Schneidersitz setzt er sich direkt unter den Mülleimer, den Kopf in die Hände gestützt. Dann sieht er sich um, steht auf und legt die beiden Müllstücke exakt unter den orangenen Eimer. Erst entfernt er sich ein paar Schritte rückwärts, dann schneller vorwärts, wirft im Gehen noch einen letzten Blick hinter sich. Auf dem Eimer klebt die BSR-Werbung: „easy-to-use“. SVENJA BERG