Stets sündigen, immerzu zur Beichte

betr.: „Grüne bedauern Kosovokrieg“, taz vom 3. 9. 08

Aus Anlass des Kosovokonflikts gelang es unter Rot-Grün, die Bundeswehr in eine Angriffsarmee umzuwandeln und extraterritorial einzusetzen im Sinne einer imperialen Großmacht und dafür das politisch-ideologische Klima in der deutschen Öffentlichkeit zu schaffen für weitere Kriegseinsätze deutscher Soldaten – wie gegenwärtig in Afghanistan. „Niemals soll von deutschem Boden wieder ein Krieg ausgehen“? Rot-grüne Ökopaxe treten diesen Grundsatz mit Füßen und bedauern nun? Wie oft noch weiterhin. Jedes Jahr ein Krieg? Und alle zehn Jahre Bedauern? Soll die sozialdemokratische Kriegstradition wie die Bewilligung der Kriegskredite im Ersten Weltkrieg dergestalt unter Bündnis-90-grünem Namen in der neueren Geschichte fortgesetzt – und wieder zurückgenommen werden?

Stets sündigen und immerzu zur Beichte. Grüne Friedenspolitik als Be(r)ichtstuhlrhetorik für die Zukunft? Krieg als humanitäre Hilfe getarnt, mit Bomben, Awacs und Tornados geführt und schließlich grünes Gejammere um die Kriegstoten. Am deutschen Wesen sollte die Welt genesen – einst auch nach grünem Panier: mit dem Aufstieg der deutschen Tornados aus Aviano/Italien zum Angriff gegen Serbien 1999 in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg, der nicht nur gegen die UN-Charta verstieß, sondern auch nachfolgende Völkerrechtsbrüche und Kriege bis heute sanktionierte. Pardon!?

BERND HUDELMAIER, Mögglingen