Lidl zahlt wegen Bespitzelung

STUTTGART/HAMBURG dpa ■ Die obersten Datenschützer mehrerer Bundesländer verlangen wegen der Bespitzelung von Mitarbeitern Bußgelder vom Lebensmittelkonzern Lidl. Allein in Niedersachsen geht es um Forderungen von rund 700.000 Euro. Es handle sich um 60 bis 70 Bußgeldverfahren über je 10.000 Euro, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover am Wochenende und bestätigte einen Bericht des Spiegel. Bei den Bußgeldern aus mehreren Bundesländern soll es sich danach insgesamt um einen einstelligen Millionenbetrag handeln. Die Strafgelder werden wegen rechtswidriger Überwachung von Mitarbeitern durch Detektive und weiterer Verstöße gegen Datenschutzvorschriften erhoben. Der niedersächsische Datenschutzbeauftragte Joachim Wahlbrink sagte, die Verfahren sollten in Kürze bundesweit abgeschlossen werden. Lidl teilte mir, dass das Unternehmen die in diesem Zusammenhang festgesetzten Bußgelder „mit großer Wahrscheinlichkeit ohne Widerspruch akzeptieren wird“.