Frauen an die Märkte

Beim 13. Börsentag in Hamburg möchten die Veranstalter besonders Investorinnen gewinnen

„;Frauen‘ ist ein Riesenknaller“, sagt Torben Wüstemann. Der 24-Jährige weiß, wovon er spricht: „Man könnte denken, dass die Finanzmärkte eher eine Männerdomäne sind.“ Das soll sich ändern. Er und seine Kommilitonen vom Hanseatischen Börsenkreis, einem Studentenverein für Kapitalmärkte, organisieren seit 13 Jahren den Börsentag, eine Messe, bei der Banken und börsennotierte Unternehmen ihre Angebote vorstellen und erklären. Zielgruppe sind Privatanleger.

„In der Bank bekommen Interessierte nur einen Bruchteil der Möglichkeiten vorgestellt“, sagt Sabine Berger, die Projektleiterin von der Börse Hamburg. Der Messetag dagegen biete die Vielfalt – gekoppelt an Schwerpunktthemen. Es gehe bei den Ständen und in den 70 Vorträgen von Finanzexperten um nachhaltige Geldanlagen, häufig um die Abgeltungssteuer und erstmalig auch um „Top-Tipps“ für Ärzte. Aber besonders um die Frauen.

Schon im letzten Jahr wollte sich die Hamburger Börse von seiner weiblichen Seite präsentieren und habe 50 Prozent mehr Besucherinnen in die Ausstellungsräume gelockt, sagt Berger. Jetzt hat sie wieder den Verteiler der Unternehmerinnen in der Handelskammer genutzt, um die „Aktienkultur“ auch in diesem Jahr vermehrt an die Frau zu bringen. Auf der „größten Finanzmesse im Norden“, wie Berger sie bezeichnet.

„Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen“, sagt Markus Piazza. Von „groß“ könne nicht die Rede sein. Er ist Pressesprecher eines Unternehmens, das schon von Anfang an den Börsentag nutzt: Die Gabelstaplerfirma Jungheinrich tritt im 13. Jahr als Aussteller bei dem Event auf. Die „Frauenquote“ unter seinen Anlegern ist für Piazza nicht von besonderer Bedeutung. „Einem Unternehmen ist es immer Recht, Anleger zu gewinnen“, sagt er. Um das Geschlecht gehe es dabei aber nicht. KLU