Arbeitsplatzverlust ist nicht sozial

betr.: „Commerzbank übernimmt Dresdner Bank. 11 Millionen Kunden“, taz vom 2. 9. 08, „Bankenehe: Betriebsrat will schnell mitreden“, taz vom 3. 9. 08

Bei der Fusion zwischen der Commerzbank und der Dresdner Bank verschwindet nicht nur der Name „Dresdner Bank“, sondern es werden gleichzeitig auch 9.000 Arbeitsplätze abgebaut. Vor der Presse sagte Commerzbankchef-Blessing: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir den Abbau von 6.500 Stellen in Deutschland sozialverträglich hinkriegen.“ Mit der Sprechblase „sozialverträglich“ wird suggeriert, dass der Verlust des Arbeitsplatzes etwas „Soziales“ sei. Das Gegenteil ist der Fall. Wie kann es „sozialverträglich“ sein, wenn Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren und ihnen die Möglichkeit genommen wird, sich und ihre Familien zu ernähren? Die Bosse im Management sind es doch, die Verluste und Unternehmenskrisen verursachen. Nicht die Bankangestellte oder der Bandarbeiter. Die Entlassung von tausenden von Mitarbeitern dient nur einem Zweck: dass die Managergehälter nicht unter die Millionengrenze fallen.

ALBERT ALTEN, Wernigerode

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.