Ausstellungseröffnung
: John Stezaker: Fumetti

Wozu noch neue Bilder malen, dachte sich der britische Künstler John Stezaker, geboren 1949, es gibt doch schon so viele. Warum also nicht aus den alten etwas Neues schaffen? Kataloge, Bücher oder Magazine sind schließlich voll mit Material, das Stezaker im Collageverfahren in neue Zusammenhänge bringt.

So zerlegte er beispielsweise für seine Serie „Fumetti“ die perfekt geschminkten und frisierten Gesichter aus Hitchcock-Filmen und setzte sie mit Teilen anderer Porträts zu geradezu monströsen, verbeulten Fratzen zusammen.

In anderen Arbeiten unterläuft er konventionelle Vorstellungen vom Erhabenen mit subtiler Subversion. In der Reihe „Red, Yellow & Blue“ schließlich treibt er klassische Bilder glückseliger Familienharmonie auf die berüchtigte Spitze - und locker darüber hinaus.

Stezaker arbeitet auf diese Weise schon seit den 70er Jahren und nahm an vielen wichtigen Ausstellungen teil. Breite Anerkennung wurde ihm lange Zeit allerdings nicht zuteil. Erst in neuerer Zeit erfuhr sein Werk zunehmende Wertschätzung und viele jüngere Künstler berufen sich auf seine Ideen und Arbeiten. Die Werkschau in der GAK ist Stezakers erste institutionelle Ausstellung in Kontinentaleuropa seit 1979. Zu sehen sind Arbeiten aus den Jahren von 1976 bis heute, neben den „Fumetti“ gibt es Auszüge aus 13 weiteren Serien des Künstlers. ASL

Freitag, 19 Uhr, GAK - Gesellschaft für Aktuelle Kunst