Schäuble süßsauer

PEKING dpa ■ Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat sich am Donnerstag in Peking halbwegs zufrieden mit den bisherigen Leistungen der deutschen Mannschaft gezeigt. „Es gibt viele schöne Erfolge, aber auch manche herbe Enttäuschung“, sagte der auch für Sport zuständige Minister bei einem Besuch der Olympischen Spiele vor Journalisten. Da die Spiele noch laufen, wollte Schäuble keine Bilanz ziehen. Er verwies auf das Ziel der deutschen Mannschaft, den Medaillenstand von Athen halten zu wollen. „Das sieht so aus, dass es so in etwa geht.“ Nach den Spielen will Schäuble aber eine schonungslose Bestandsaufnahme machen. „Man muss in allen Sportarten sehen, wo man steht und was wir besser machen können“, sagte der CDU-Politiker. Der Innenminister forderte auch ein stärkeres Engagement der Verbände in der Entwicklung des Sports. Die Bundesregierung halte aber an ihrer Förderung fest, versicherte Schäuble.

In der Diskussion, ob die deutsche Politik bei Eröffnung der Spiele in Peking ranghöher hätte vertreten sein sollen, verwies Schäuble erneut darauf, dass es in Deutschland noch nie so gewesen sei, dass Bundespräsident oder Kanzler daran teilgenommen hätten. Das sei die Normalität. „Es war uns gar nicht in den Sinn gekommen, dass es ein Problem sein könnte“, sagte Schäuble und machte deutlich, dass er es auch heute nicht als Problem ansieht. Immerhin nehme Bundespräsident Horst Köhler an der Eröffnung der Paralympischen Spiele in Peking teil, was in China „große Resonanz“ finde.