Die Bombengeher

Seeger wird 23. im Gehen und vermutet Doping in Russland

BERLIN dpa/taz ■ Locker und mühelos – eigentlich nicht gerade Attribute, die man deutschen Leichtathleten zuschreibt. Doch auf die Hochspringerin Ariane Friedrich trifft es zu: Mit übersprungenen 1,93 Metern meisterte sie gestern die Qualifikation bei ihrem Olympia-Debüt ohne Probleme. Im Finale trifft die WM-Achte von 2007 am Samstag unter anderem auf Weltmeisterin Blanka Vlasic (Kroatien) und Athen-Olympiasiegerin Jelena Slesarenko (Russland).

Im 20-Kilometer-Gehen siegte die Russin Olga Kaniskina mit einer Zeit von 1:26:31 Stunden. Silber ging an Kjersti Tysse Platzer aus Norwegen, Bronze holte die Italienerin Elisa Rigaudo. Die deutsche Geherinnen Sabine Zimmer und Melanie Seeger landeten auf Platz 15 und 23. Die Potsdamerin Seeger hat die schnellen Zeiten der Konkurrenz angezweifelt. „Ich habe hier das unfairste Rennen meiner Karriere erlebt“, sagte sie. „Die Spitze kann Zeiten gehen, da können wir trainieren, so viel wir wollen“, meinte die 31-Jährige. „Ich hoffe, dass die große Bombe platzt und wir unsere Chance bekommen.“ Und dann sprach sie aus, was sie zuvor nur andeutete: „Die Russin kommt aus einer Trainingsgruppe, wo die Hälfte gedopt ist.“

Der 200-Meter-Lauf der Frauen war wie fast alle Sprint-Wettbewerbe wieder eine jamaikanische Party: Die Olympiasiegerin von Athen, Veronica Campbell-Brown, gewann erneut Gold in 21,74 Sekunden – der besten Zeit seit den 12,81 Sekunden, die Gwen Torrence 1992 lief. Ihre Landsfrau Kerron Stewart erlief Bronze (22,00 sec.). Dazwischen schob sich die US-Amerikanerin Allyson Felix (21,93 sec.).

Das 400-Meter-Finale der Männer endete mit einem Dreier für die US-Amerikaner: LaShawn Merritt hatte mit 43,75 Sekunden die Nase weit vor dem Favoriten Jeremy Wariner sowie David Neville. Die 110-Meter-Hürden gewann erwartungsgemäß Weltrekordhalter Dayron Robles in 12,93 Sekunden vor David Payne und David Oliver (beide USA).