Bahn: Kritik an Preiserhöhungen

BERLIN ap/dpa ■ Die Pläne der Bahn, zum Jahresende erneut die Fahrkartenpreise zu erhöhen, sind auf scharfe Kritik gestoßen. „Übelste Abzocke“ warf Fritz Kuhn, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, dem Unternehmen vor. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn wolle „wieder die Fahrgäste schröpfen, um den geplanten Börsengang für profithungrige Investoren attraktiv zu machen“, sagte Kuhn. Auch der Verkehrsexperte des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, Otmar Lell, kritisierte den erneuten Preisaufschlag. „Die gestiegenen Energiepreise, die die Bahn als maßgeblichen Grund aufführt, könnten genauso gut ein Anlass sein, die Preise nicht zu erhöhen oder sogar zu senken.“ Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) verteidigte die Preisrunde hingegen als unverzichtbar. Nach Informationen der Financial Times Deutschland soll die Erhöhung 3,2 Prozent betragen. Die Bahn wollte dies bisher nicht bestätigen. Auch zum genauen Termin für den Börsengang der Tochter DB Mobility Logistics AG hielt sich das Unternehmen bedeckt. Das Wirtschaftsmagazin Capital nannte unter Berufung auf Bahnkreise hierfür den 27. Oktober als mögliches Datum.