IOC bleibt unpolitisch

PEKING dpa ■ Menschenrechtler haben das Internationale Olympische Komitee (IOC) aufgefordert, Verletzungen der Pressefreiheit in China künftig öffentlich anzuprangern. Das Komitee müsse „auf Worte Taten folgen lassen“, erklärte die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in einer Mitteilung am Freitag in New York. IOC-Sprecherin Giselle Davies hatte am Donnerstag erklärt, das IOC „missbillige die Versuche, einen Journalisten zu behindern, der seinem Beruf offenbar nach den Regeln und Vorschriften nachgegangen ist“. Am Mittwoch war der Korrespondent der britischen ITV News, John Ray, vorübergehend von der Polizei festgehalten worden, als er über einen Protest von Tibet-Aktivisten berichten wollte. Darüber hinaus will sich das IOC aber trotz lauter werdender internationaler Kritik aus der politischen Debatte heraushalten. Das IOC sei „sehr glücklich“, sagte Davies. „Wir haben derzeit keine Kritik.“ Die Spiele seien ein Sportereignis. Für eine politische Bewertung sei das IOC „nicht qualifiziert“. Davies erklärte, IOC-Präsident Jacques Rogge werde seine Bewertung nach den Spielen abgeben.