Kreativität als Schlüsselkompetenz

Sommerakademie von Volkshochschule und KUBO will auch aktuelle Entwicklungen der bildenden Kunst aufgreifen

Ein Stakkato von hellen Hammerschlägen klingt von der Grünfläche hinter der Schule an der Theodor-Billroth-Straße. Die TeilnehmerInnen des Stein-Bildhauerkurses stehen mit Schutzbrillen und Lederhandschuhen vor ihren Sandsteinklötzen und tragen Millimeter für Millimeter Material ab.

„Anstrengend ist das nicht“, meint Uwe Schwarz, einer der Hobbybildhauer des Sommerakademie-Kurses. Kein Wunder, denn als Maurer hat er Erfahrung mit Steinarbeit. „Mich interessiert das Gestalterische, deshalb hab ich mir Urlaub genommen.“ Der hochgewachsene Handwerker im schwarzen Muskelshirt ist zum ersten Mal im Kurs von Bildhauer Heinrich Johann Behrends dabei.

Auch Ulrich Thomas probiert etwas Neues aus. Der 43-Jährige hat im Ölmalen schon Erfahrung, griff aber im Sommerakademie-Kurs erstmalig zum Spatel statt zum Pinsel. „Da zwingt man sich, gröber zu arbeiten“, meint er. Auf dem Siebdruckkarton vor ihm leuchtet ein blauer Nachthimmel über der halb vollendeten Hauptstadt von Samos.

Am 15. August präsentieren alle Kurse auf einer Abschlussausstellung ihre Werke. Ölmalerei und Bildhauen gehören zu den Klassikern des Programms. Aber auch neue Medien kommen zum Einsatz. Die angehende Studentin Kim Dahlke entwickelt aus Fotos, eingescannten Gipsbinden und Bambusstäben eine Installation zum Thema „Selbstfindung“. Im Herbst fängt sie ihr Fotografie-Studium in Essen an. „Der Kurs gibt mir Gelegenheit, mit der Fotografie noch mehr zu machen als nur Bilder aufzuhängen“, sagt sie.

„Wir wollen auch aktuellen Entwicklungen in der bildenden Kunst folgen“, sagt Detlef Roth, künstlerischer Leiter des KUBO. Interdisziplinarität ist laut Almut Schwerd, Fachbereichsleiterin für Kultur bei der VHS Bremen, ein wichtiges Element der Sommerakademie. „Die Beschäftigung mit Kunst ist eine Herausforderung. Nicht umsonst spricht man von der Schlüsselqualfikation Kreativität“, sagt sie.

Annabel Trautwein