Kleine Proteste weltweit

Festnahmen von Tibetern in Nepals Hauptstadt

PEKING afp ■ Anlässlich der Eröffnung der Olympischen Spiele wurde in vielen Ländern gegen die Politik Pekings protestiert. Die Demonstrationen blieben mit Ausnahme Nepals aber klein. Dort wurden in der Hauptstadt Kathmandu 1.400 Exiltibeter nahe der chinesischen Botschaft festgenommen. Nach Verhören sollten sie am Abend wieder freigelassen werden. Unter den Protestierenden waren zahlreiche buddhistische Mönche und Nonnen.

Proteste gab es auch in Berlin, Paris, Brüssel, Ankara und Delhi. Der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) gelang es, kurzfristig einen Piratensender in Peking einzurichten. Der habe am Morgen 20 Minuten lang Beiträge zum Thema Pressefreiheit gesendet. Die Sendung war in mehreren Vierteln Pekings zu hören.

In Berlin demonstrieren bis zu 80 RSF-Mitglieder vor der chinesischen Botschaft mit Transparenten wie „China ist das größte Gefängnis für Journalisten“. In Paris erwirkte RSF im Eilverfahren, dass ein Demonstrationsverbot aufgehoben wurde. Auch dort demonstrierten vor Chinas Botschaft ein paar hundert Menschen. In Brüssel demonstrierten 200 Tibeter.

In der türkischen Hauptstadt Ankara versuchte sich ein Demonstrant vor der chinesischen Botschaft selbst anzuzünden. Dort demonstrierten rund 300 Menschen, die meisten von ihnen Uiguren. In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi stürmten etwa 150 tibetische Mönche die chinesische Botschaft, sie wurden aber vor dem Gebäude von der Polizei abgefangen und alle in Gewahrsam genommen. In Peking selbst wurden drei US-Bürger festgenommen, die auf dem Weg zum Olympiastadion waren. Sie wollten während der Eröffnungsfeier tibetische Fahnen aufrollen.