Rücksichtsloser Lobbyismus

betr.: „Der Mann will recht haben“ u. a.

Manche Genossen sind doch tatsächlich der Meinung, man müsse diesen Herrn und seine öffentlichen Äußerungen, die immerhin einen eklatanten Widerspruch zwischen Parteiprogramm und offensichtlichem Eigeninteresse eines ehemaligen Ministers offenlegen, in einer Volkspartei und angesichts seiner Lebensleistung „aushalten“. Es sei daran erinnert, dass die zeitnahe Lebensleistung dieses Herrn insbesondere darin besteht, seine arbeitslosen Mitmenschen kriminalisiert und nachhaltig ausgegrenzt zu haben sowie seine Politprominenz im Aufsichtsrat der RWE-Atomlobby ohne Rücksicht auf die SPD zu versilbern. Ein solcher Mensch ist Vorbild! Vorbild für einen rücksichtslosen Lobbyismus im Lande.

Diesen eigennützigen und penetranten Lobbyismus als freie Meinungsäußerung darzustellen, lässt tiefe Rückschlüsse auf den Zustand der SPD zu. Aber trösten wir uns und halten diese Partei weiter aus, denn angesichts dieser Vorgänge und des daraus resultierenden weiteren Mitgliederschwunds ist es sicher nicht mehr für lange.

HELMUT MALMES, Stolberg

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