heute in bremen
: „Das ist nicht ironisch!“

Die „temporäre Mikronation Ephmeristan“ lädt zum Speed-Dating in die Stauerei

taz: Speed-Dating und Aktions-Kunst – passt das zusammen?

Sonja Funke, Außenministerin Ephmeristan und Moderatorin des Speed-Datings: Also ironisch ist das nicht. Die Singles, die sich bei uns angemeldet haben, nehmen das Dating ja auch ernst. Sogar einige nicht liierte Regierungsmitglieder Ephmeristans wollen mitmachen.

Und Sie finden das auch gut?

Sagen wir so, ich finde normales Dating viel schlimmer. Da macht man sich schon Wochen vorher verrückt. Und wenn man sich nicht sympathisch ist, möchte man am liebsten gleich wieder weg. Daher die Idee: kurz und schmerzlos. Speed-Dating ist weniger nervenaufreibend, unverkrampft und witzig. Und für lange Gespräche ist ja auch später noch Zeit.

Läuft man nicht Gefahr, dass sich in so einem Kontext lauter Bekannte gegenübersitzen?

Die meisten Teilnehmer sind ja keine Ephmeriten, sondern Bürger Bremens. Probleme bereitet uns eher der Frauenüberschuss. Da brauchen wir dringend noch ein paar mutige Männer. Vielleicht kommen ja noch welche spontan. Wir würden auch gerne ein Speed-Dating für Lesben und Schwule anbieten, aber bisher gibt es noch wenig Reaktionen.

Wird am Ende auch geheiratet?

Das wäre sicher interessant, wenn die Teilnehmer berichten, was sich nach dem Sechs-Minuten-Treffen noch ergeben hat. Unser Angebot an die, die sich gern wiedersehen wollen, ist zunächst ein zweites Date in unserem Café – natürlich auf Staatskosten.

Interview: Annabel Trautwein

Samstag, 2. 8., 20 Uhr, Stauerei, Cuxhavener Straße 7. Teilnahme 5 Euro, Anmeldung unter ☎ 3094508