Hamburger Männer verdienen am meisten

Statistikamt Nord beantwortet die spannende Frage, wer in Hamburg und Schleswig-Holstein wie viel auf dem Gehaltszettel hat. Unterschiede zwischen Stadt und Land, Männer und Frauen bleiben frappant

Verdienen Sie genug? Sollten Sie umziehen, um ihr Einkommen zu erhöhen? Diese und andere spannende Fragen rund um den Lohnzettel beantwortet jetzt – zumindest für die Erwerbstätigen in Hamburg und Schleswig-Holstein – eine druckfrische Untersuchung des gemeinsamen Statistikamtes der beiden Länder. Dabei herausgekommen ist eine Liste der Neidfaktoren:

Neidfaktor eins: Hamburger Erwerbstätige – ob geringfügig beschäftigt, Teilzeit oder Vollzeit – haben mehr auf dem Gehaltszettel als ihre schleswig-holsteinischen Kollegen. So verdient ein Hamburger Arbeitnehmer im Schnitt 2.759 Euro, von denen er 1.775 Euro ausbezahlt bekommt. Im nördlichsten Bundesland hingegen liegt der Durchschnittsverdienst bei nur 2.216 Euro, von denen am Ende tatsächlich nur 1.477 Euro übrig bleiben. Bei den Vollzeitbeschäftigten ist der Unterschied noch größer: 3.722 Euro brutto in Hamburg stehen gerade mal 3.033 Euro in Schleswig-Holstein gegenüber.

Neidfaktor zwei: Die richtige Berufswahl sichert dicke Geldbörsen. An der Spitze der lohnabhängigen Großverdiener stehen im Hamburg Geschäftsführer mit 7.060 Euro brutto (Schleswig-Holstein: 6.245) vor Maschinenbauingenieuren mit 5.014 Euro (4.782). Bei den Frauen verdienen Ärztinnen (5.049 beziehungsweise 4.952 Euro) am meisten, gefolgt von weiblichen „Bankfachleuten“, die brutto auf 3.647 beziehungsweise 3.130 Euro kommen. Am unteren Ende der Liste stehen bei den Männern Köche und Hilfsarbeiter, bei den Frauen Verkäuferinnen, Köchinnen und Friseurinnen, die brutto hier wie da nicht einmal 1.400 Euro bei Vollzeit verdienen.

Neidfaktor drei: Bildung zahlt sich aus. Vollzeitbeschäftigte Männer mit Examen verdienen in Hamburg im Schnitt 5.555 Euro, in Schleswig-Holstein immerhin noch 5.329 Euro. Wer nur einen Haupt- oder Realschulabschluss plus anschließende Berufsausbildung vorzuweisen hat, darf sich nur über 3.411 respektive 2.874 Euro freuen.

Neidfaktor vier: Frauen verdienen hier wie da noch immer deutlich weniger als Männer – im Schnitt mehr als 20 Prozent. Geringeres Gehalt bei gleicher Tätigkeit, mehr Teilzeit bei Frauen und weniger Führungspositionen sind die Gründe. Während ein vollzeitbeschäftigter Mann in Hamburg 2.370 Euro und in Schleswig-Holstein 1.983 Euro netto zur Verfügung hat, gehen die Vollzeit-Arbeitnehmerinnen mit 1.775 (Hamburg) beziehungsweise 1.517 Euro (Schleswig-Holstein) nach Hause. MARCO CARINI