Geiseln wieder daheim

Die Ararat-Geiseln sind in München gelandet. Frage einer Lösegeldzahlung Berlins weiter unklar

BERLIN/MÜNCHEN rtr ■ Die drei aus der PKK-Geiselhaft befreiten bayerischen Bergsteiger sind am Montagabend in München eingetroffen. Sie landeten am frühen Abend auf dem Flughafen, wo sie von ihren Familien und dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in begrüßt wurden. Die Begegnung mit ihren Angehörigen fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Die im türkischen Grenzgebiet zum Iran auf dem Berg Ararat gekidnappten Deutschen waren am Sonntag von Botschaftsangehörigen in Sicherheit gebracht worden. Laut Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) geht es ihnen den Umständen entsprechend gut. Der Verlauf des Falls werde sorgfältig analysiert, „auch mit Blick darauf, inwieweit Wiederholungen von Entführungen in dieser Region weiterhin möglich sind“. Das Ministerium werde in Reisehinweisen informieren.

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatte mit der Entführung eine Änderung der Kurdenpolitik der Bundesregierung erreichen wollen. Kürzlich hatte Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) den kurdischen Fernsehsender Roj-TV in Deutschland verboten. Offen blieb, ob die Bundesregierung den Geiselnehmern Zugeständnisse machte, um die Freilassung zu beschleunigen. Herrmann sagte einem Radiosender, „natürlich“ habe es Gespräche mit PKK-Vertretern gegeben, wenn auch nicht unbedingt mit den Geiselnehmern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Sonntag auf die Frage nach Zugeständnissen ausweichend gesagt: „Sie wissen, dass wir alles tun, um die Geiseln freizubekommen, und das ist in diesem Fall gelungen.“