südafrikanische zeitungen zum 90. geburtstag nelson mandelas
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Die Wochenzeitung Mail & Guardian meint: In die süße Feier eines von Politik, Dienstbereitschaft und Großzügigkeit geprägten Lebens mischt sich der saure Geschmack eines Erbes, das vor den Augen des alten Mannes in den Dreck gezogen wird. Es besteht kein Zweifel: Mandelas Erbe ist in Gefahr! Mandelas Bereitschaft zum Vergeben und dazu, sich im Interesse Südafrikas mit seinen einstigen Verfolgern auszusöhnen, steht in scharfem Kontrast zu der „Politik der totalen Übernahme“, die die regierende Partei ergriffen hat. Mandelas Geburtstag sollte daher nicht nur eine Feier sein, sondern ein Sammelpunkt für die Südafrikaner bei der Verteidigung des von ihm Erreichten.

Business Day merkt an: Die beste Art, Mandela zu ehren, besteht nicht im Beharren darauf, dass er nichts falsch machen kann. Sondern indem man ihn als Beispiel dafür nimmt, was erreicht werden kann durch die Bescheidenheit, die Interessen des Landes vor die persönlichen zu stellen; und Würde unter Druck auszustrahlen und nach Weisheit zu streben, die zeigt, wann Kompromiss besser als Konfrontation ist. Es gibt für Südafrika keine bessere Zeit, über Mandelas Erbe nachzudenken, als heute, wo so viele, die Führungspositionen im Afrikanischen Nationalkongress (der Regierungspartei, d. Red.) bekleiden, darauf erpicht sind, es in den Dreck zu ziehen.