Obama: Ein Krieg reicht

Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat will al-Qaida künftig in Afghanistan statt im Irak besiegen

WASHINGTON dpa/rtr ■ Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama will im Falle seiner Wahl den Irakkrieg „verantwortungsvoll“ beenden und sich stattdessen verstärkt auf den Militäreinsatz in Afghanistan konzentrieren. Der Krieg im Irak „belastet unsere Sicherheit, unser Ansehen in der Welt, unser Militär, unsere Wirtschaft und die Ressourcen, die wir für die Herausforderung des 21. Jahrhunderts brauchen“, sagte Obama am Dienstag laut vorab veröffentlichten Redeauszügen zu den Eckpunkten seiner Sicherheitspolitik.

Sollte es eine neue Terrorattacke gegen die USA geben, komme sie vermutlich aus derselben Region wie die Anschläge vom 11. September 2001. „Aber noch immer haben wir fünfmal mehr Truppen im Irak stationiert als in Afghanistan.“ Bereits am Montag hatte Obama angekündigt, dass er im Fall seines Wahlsieges die US-Truppen in Afghanistan um zwei Brigaden – bis zu 10.000 Soldaten – verstärken würde. Der Senator nannte in seiner Rede fünf Hauptziele seiner Sicherheitspolitik: So wolle er den Irakkrieg „verantwortungsvoll“ beenden, den Kampf gegen al-Qaida und die Taliban gewinnen, Terroristen und „Schurkenstaaten“ von Nuklearwaffen fernhalten, „echte Energiesicherheit“ schaffen und die Bündnisse der Vereinigten Staaten wiederherstellen.

Obama betonte zugleich, er wolle an seinem Plan für einen Truppenabzug aus dem Irak innerhalb von 16 Monaten festhalten, auch wenn er für taktische Anpassungen offen sei. Innerparteiliche Kritiker werfen Obama vor, von seiner im Vorwahlkampf propagierten klaren Linie eines Irakabzugs abrücken zu wollen.