unterm strich
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Wenige Wochen vor dem Sommerurlaub von Papst Benedikt XVI. in Brixen/Südtirol sorgt ein gekreuzigter Frosch des Künstlers Martin Kippenberger für Streit. Die Skulptur müsse umgehend aus dem neuen Bozener Museum für zeitgenössische Kunst entfernt werden, forderte der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder. Das Kruzifix Kippenbergers zeigt den Gekreuzigten als Frosch mit einem Bierhumpen und einem Ei in den Händen. Der Museumsdirektor Alois Lageder weigert sich trotz angedrohter Demonstrationen, das Kunstwerk zu entfernen: Das Kruzifix wolle keine religiösen Gefühle verletzen, „die Kunst ist frei und die Museen müssen sie vor jeder Form von politischer Einmischung schützen“. Der Museumsdirektor ließ das umstrittene Kruzifix jetzt dennoch mit Zeitungen verhüllen. Der Frosch war bereits vor wenigen Wochen zunächst aus der Ausstellung entfernt und schließlich doch wieder rückinstalliert worden. Für den Sekretär der italienischen Bischofskonferenz, Giuseppe Betori, bedeutet Lageders Haltung das Ende des Dialogs zwischen Kunst und Kirche.

In einer Wohnung in Tel Aviv lagern offenbar bisher unveröffentlichte Dokumente zum Leben des Schriftstellers Franz Kafka. Wie die israelische Zeitung Ha’aretz am Sonntag berichtete, hatte Kafkas Freund und Herausgeber Max Brod die Unterlagen im Jahr 1968 seiner Sekretärin Esther Hoffe vermacht, die in Tel Aviv lebte. Seit dieser Zeit kamen Forscher nicht mehr an die Dokumente heran: Einige Schriftstücke hatte Hoffe verkauft, andere lagerten unzugänglich im Schließfach einer Schweizer Bank. Nach Hoffes Tod besteht jetzt die Hoffnung, dass das private Archiv geöffnet werden kann. Die Entscheidung liegt bei Hoffes Töchtern.