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Der in Innsbruck lebende Kärntner Autor Alois Hotschnig (48) erhält den mit 14.600 Euro dotierten Erich-Fried-Preis 2008. „Meine Entscheidung ist auf Alois Hotschnig gefallen, weil er aus der Sprache heraus ‚erfindet‘“, heißt es in der Begründung der alleinigen Jurorin Katja Lange-Müller. Sie gebe ihrem Kollegen Hotschnig den Preis, „weil er – wie derzeit kein anderer deutschsprachiger Schriftsteller – die (zu Unrecht allgemein vernachlässigte) literarische Gattung ‚Erzählung‘ behauptet und entwickelt“, führt Lange-Müller unter anderem in ihrer Begründung aus. Die Preisverleihung findet am 9. November im Literaturhaus in Wien statt. Hotschnig zählt zu den renommiertesten österreichischen Autoren der jüngeren Generation und wurde zuletzt mit dem Tiroler Landespreis für Kunst 2007 ausgezeichnet. Alois Hotschnig, geb. 1959, studierte Medizin, Germanistik und Anglistik in Innsbruck. Seit 1989 lebt er als freier Schriftsteller in Innsbruck. Mit seinen Erzählungen „Aus“ (1989) und „Eine Art Glück“ (1990) und seinem Romandebüt „Leonardos Hände“ (1992) etablierte er sich rasch als Autor in der deutschsprachigen Literaturwelt. Neben weiteren Prosawerken und dem Roman „Ludwigs Zimmer“ (2000) veröffentlichte er auch Hörspiele, Stücke sowie Libretti. Zuletzt erschien 2006 der Erzählband „Die Kinder beruhigte das nicht“. Zu den zahlreichen Auszeichnungen Hotschnigs zählen der Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (1992), der Anna-Seghers-Preis der Akademie der Künste Berlin (1993), der Italo-Svevo-Preis (2002) und der Österreichische Förderungspreis für Literatur (2003). Der österreichische Erich-Fried-Preis steht nicht für ein Lebenswerk, sondern soll an Schreibende jüngerer Jahrgänge gehen. Zu den bisherigen Erich-Fried-Preisträgern zählen Christoph Hein, Paul Nizon, Gert Jonke, Elfriede Gerstl, Oskar Pastior, Marcel Beyer und zuletzt Peter Waterhouse.

Wie entspannt ein erfolgreicher Schriftsteller? Will man das wirklich wissen? Bodo Kirchhoff jedenfalls, als „Workaholic“ der Arbeit verfallen, sucht Ausgleich beim Rasenmähen im Garten. „Man muss null nachdenken. Und man macht einfach etwas stur und sieht am Ende ein Ergebnis. Das ist schön“, sagte der Frankfurter Autor. Kirchhoff, der in Frankfurt am liebsten mit dem Fahrrad unterwegs ist, hat nach eigenen Worten auch ein Faible für „unvernünftige Dinge“ wie PS-starke Autos. „Dass mir schnelle Dinge keine Freude machen, das wäre gelogen“, sagte Kirchhoff, der am Sonntag 60 Jahre alt wird. Seinen Geburtstag feiert er mit seiner Familie und Freunden am Gardasee. Na dann, vielleicht gibt’s ja was PS-starkes zum Geburtstag.