Kein Geld für Mugabe

Deutsche Druckerei Giesecke & Devrient stoppt Lieferungen von Spezialpapier nach Simbabwe

BERLIN taz/dpa ■ Die Münchner Banknotendruckerei Giesecke & Devrient stellt ihre Lieferungen von Spezialpapier zum Gelddrucken nach Simbabwe ein. „Wir sind den Forderungen der Bundesregierung und internationaler Sanktionsinitiativen nachgekommen“, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in München.

Am 25. Juni hatte die taz berichtet, dass die seit vielen Jahren üblichen wöchentlichen Lieferungen von Banknotenpapier von Giesecke & Devrient an das Mugabe-Regime weitergehen und der simbabwischen Regierung durch permanentes Gelddrucken in der Hyperinflation die Finanzierung ihrer Terrorkampagne gegen Oppositionelle und andere Geschäfte ermöglichen. Infolge des taz-Berichts hatten das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit bei dem Unternehmen das Einstellen der Lieferungen gefordert. Vertreter von Menschenrechtsorganisationen protestierten letzte Woche vor der Firmenzentrale.

„Unsere Entscheidung trägt der sich entgegen unserer Erwartung nicht verbessernden, sondern deutlich verschärfenden politischen Situation in Simbabwe Rechnung und berücksichtigt deren kritische Bewertung durch die internationale Staatengemeinschaft, die Bundesregierung und die allgemeine Öffentlichkeit“, erklärte Giesecke-Konzernchef Karsten Ottenberg. Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul sowie das Auswärtige Amt begrüßten den Stopp der Lieferungen. Man setze sich bei der EU für weitere Sanktionen ein, sagte Außenamtssprecher Jens Plötner am Mittwoch. D.J.

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