inselkoller
: Gurken nicht dabei

Was beim Rugby World Cup im vergangenen Herbst funktionierte, klappt auch bei der Fußballeuropameisterschaft, dachte man sich bei der britisch-irischen Pizzakette Domino’s. Beim Rugby bot man damals themenspezifische Gerichte an, zum Beispiel die „Scrummy Pizza“. Ein Scrum ist ein Gedränge von Spielern, die einen Tunnel bilden und sich dann um das Rugby-Leder-Ei balgen. „Scrummy“ hingegen bedeutet „superlecker“. Tolles Wortspiel.

Das schwere Gerät war mit Buletten, Tandoori-Hühnchen, geräuchertem Speck, Salami und Chorizo belegt. Es hat sich gelohnt, der Umsatz der Pizzabäcker ist um 15 Prozent gestiegen, der Umsatz betrug im vorigen Jahr satte 25 Millionen Euro.

Weil die Rohstoffpreise aber auch gestiegen sind, wurde die Pizza etwas teurer. So muss man nun 22 Euro hinblättern. 22 Euro, für eine Pizza! Für die Dauer der Europameisterschaft wird einem die wertvolle Scheibe jedoch, wenn man sie online bestellt, schon für 15 Euro nach Hause geliefert. „Pizza Nederland“ vielleicht, belegt mit den berühmten Tomaten? Oder die spanische Variante mit Paella? Eine kroatische Pizza mit Cevapcici und scharfen Zwiebeln? Oder lieber russisch mit einem Gläschen Wodka?

Nur eine „Pizza England“ ist nicht im Angebot. Wer mag auch schon Gurken. RALF SOTSCHECK