Österreichisch für Anfänger

Heute: „Die Spanolier krawallisieren“

Die Salzburger Taxifahrerin meint es nicht böse, als sie die spanischen Fans „krawallisieren“ lässt. Sie unterstellt ihnen ja nicht, dass sie Streit suchen oder gar randalieren, nein, sie findet das Herumlärmen der iberischen Fans „eh ganz guad, is’ endlich mal was los“. Was sich am schönen Tuwort „krawallisieren“ zeigt: Der Österreicher mag die Verbform, während der Deutsche substantiviert: Gebühreneinzugszentrale zum Beispiel. Oder Trainerfindungskommission. Gar schröcklich findet das der Austriake und rettet sich in die geschmeidige Welt der Verben, die voller Preziosen ist. Wenn die Zeit drängt, dann „pressiert“ es. Wenn ein Pass in die Spitze gespielt wird, dann „zentert“ der Mittelfeldakteur. Wenn das Spiel in Arbeit ausartet, dann „hackelt“ er. Wenn der Kicker den Schiedsrichter beleidigt, dann „insultiert“ er ihn. Wenn die Elf erfolgreich ist, dann „lukriert“ sie. Deutsches Äquivalent dazu: Gewinnabschöpfungssituation. MV