BGH lehnt Klage gegen Billers Buch ab

KARLSRUHE dpa ■ Der Bundesgerichtshof (BGH) hat eine weitere Klage gegen den inzwischen verbotenen Roman „Esra“ von Maxim Biller abgewiesen. Das Karlsruher Gericht lehnte einen eigenen Unterlassungsanspruch der Mutter von Billers Exfreundin ab. Sie war im Roman als herrschsüchtige, psychisch kranke Alkoholikerin Lale geschildert worden und sah sich dadurch diffamiert. In diesem Fall habe die Kunstfreiheit Vorrang, befand der BGH. Für das Buch hat das Urteil keine Konsequenzen mehr, weil das Bundesverfassungsgericht im Oktober 2007 dessen Erscheinen bereits untersagte. Das stark autobiografische Werk verletzte demnach das Persönlichkeitsrecht von Billers früherer Lebensgefährtin. Die vor dem Landgericht München anhängige Klage der Mutter auf 50.000 Euro Entschädigung dürfte nach dem BGH-Urteil wenig Aussicht auf Erfolg haben.