Hungerhilfe angemahnt

Afrikaner bitten reiche Länder auf dem FAO-Gipfel um Hilfe für „grüne Revolution“ auf ihrem Kontinent

ROM rtr/afp/ips ■ Teilnehmer des UN-Ernährungsgipfels haben die reichen Länder um Unterstützung für die Landwirtschaft Afrikas gebeten. Die globale Nahrungskrise sei ein Weckruf für den Kontinent, mit der lange verschobenen „grünen Revolution“ zu beginnen, sagte Nigerias Agrarminister Sayyadi Abba Ruma gestern. „Jede Sekunde verhungert ein Kind. Jetzt muss gehandelt werden.“ Ein Plan sehe vor, den Kornkammern Afrikas technische Hilfsmittel bereitzustellen und die Infrastruktur sowie den Zugang zu Saaten und Düngemitteln zu verbessern, sagte der Koordinator, Ex-UN-Generalsekretär Kofi Annan.

„Wir können es uns einfach nicht leisten zu scheitern“, sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gestern auf der der FAO-Konferenz. Zur Krisenbewältigung seien jährlich mindestens 9,7 Milliarden Euro erforderlich. Am zweiten Tag der Konferenz erfolgten erste Hilfszusagen, darunter 1,5 Milliarden Dollar der Islamischen Entwicklungsbank. Im Entwurf für eine gemeinsame Erklärung hieß es, die 151 teilnehmenden Staaten verpflichteten sich, den Hunger auszurotten und Nahrungsmittel für alle zu sichern.

Während Staats- und Regierungschefs aus 40 Ländern nach neuen Strategien zur Überwindung der derzeitigen Ernährungskrise suchen, fordern Vertreter der Zivilgesellschaft auf einer Gegenkonferenz eine Abkehr der armen Länder vom landwirtschaftlichen Liberalisierungskurs. Obwohl Kleinbauern 80 Prozent der globalen Nahrungsmittel produzierten, seien sie zum FAO-Gipfeltreffen nicht eingeladen worden, monierte der Sprecher des IPC. Die Vorschläge der NGOs werden dem FAO-Gipfel vorgelegt.