Bitte Argumente statt Klischees

betr.: „Kein Ort für Ortgies“

Dass Lisa Ortgies schon wieder raus ist aus der Emma-Redaktion, ist das eine. Dass Alice Schwarzer kaum jemand neben sich groß werden lässt, ist das andere. Beides gehört in diesem Fall vermutlich eng zusammen. Dass aber nun mal wieder munter auf den von Alice Schwarzer und vielen anderen Menschen vertretenen Feminismus draufgehauen und die Inhalte der Emma für antiquiert erklärt werden, finde ich ärgerlich und unzutreffend!

Tatsächlich sind etliche gesellschaftliche Phänomene inzwischen weitaus bedrohlicher, als sie es zum Beispiel vor zwanzig Jahren waren: Pornografisierung des Alltags, Schönheitskult, Magersucht … Darüber zu berichten und Stellung zu beziehen, ist nicht altbacken, sondern notwendig! Außerdem hat Alice Schwarzer schon oft für junge Feministinnen eine Lanze gebrochen. Es wäre also zu hinterfragen, was Heide Oestreich unter „neuem Feminismus“ versteht, der angeblich bedrohlich sei für die Emma-Herausgeberin. Also bitte Argumente statt Klischees! CAROLINE BRAUCKMANN, Köln