Dialoge allein (3)

Carried away

Auf die Schuhe achten! Klar. Und sonst? Kleider: klar. Sprüche: eh klar. Verhältnis der einzelnen Frauenfiguren zur Sexualität: sowieso klar. Aber sonst? Vielleicht musst du auf noch etwas achten, an das du gar nicht denkst! Weibliches Spezialwissen! Gutes Gesprächsthema beim Schlangestehen! Dabei ironiebereit geben!

Sich mit Theorien über den Stand der Geschlechterfrage sowieso erst mal zurückhalten!

Vorm Film noch mal umschauen; ist doch interessant, ob eher Paare, Frauencliquen, beste Freundinnen oder auch mal Singles in diesen Film gehen.

Falls dich ein anderer Mann komplizenhaft anlächelt – nicht zurückkumpeln! Dass man in einen Frauenfilm geht, heißt ja noch lange nicht, dass man sich als Männer verbrüdern muss.

Wenn der Film läuft: Bei Size-does-matter-Witzen souverän wirken! Aber auch nicht zu souverän!

Empathie mit Frauenschicksalen zeigen! Aber sich nun nicht in eine der Filmfiguren verlieben, würde im Freundkreis bestimmt als naiv gewertet! Auch in Sarah Jessica Parker nicht verlieben!

Ganz entspannt sein. Aber kann ja nicht schaden, mal hinzugucken: Hat dieser Mr. Big vielleicht etwas, was du nicht hast?

Falls der Film wirklich so schlecht ist, wie alle sagen: Hinterher nicht zu überheblich wirken! Den Kinobesuch auch nicht als großes Abenteuer oder ethnologische Expedition verkaufen (allein unter Frauen oder so)!

Insgesamt: Ball flach halten! Du brauchst nicht gleich auf Becks Gold umzusteigen! –

dachte ein Mann Mitte vierzig, Jeans, Turnschuhe adidas Spezial, Eisliebhaber, Spargelkocher, zur Vorbereitung seines Vorhabens, sich zusammen mit zwei guten Freundinnen den Kinofilm „Sex and the City“ anzugucken. DIRK KNIPPHALS