Milchmarkt federt Boykott nicht ab

KLEVE dpa ■ Trotz gestiegener Abnahmepreise kann der freie Milchmarkt den Lieferboykott der Bauern nicht auffangen. „Wir können den Streik nicht 1:1 ausgleichen“, sagte der Geschäftsführer von Apollo Milchprodukte gestern. „Wir können nicht so viel Milch von außerhalb einführen, wie wir momentan verlieren.“ Der Milchpreis auf dem Spotmarkt sei binnen einer Woche von 28 auf mehr als 40 Cent gestiegen, so der Großhändler. Nur etwa zehn Prozent der bundesweit produzierten Milch sei überhaupt frei handelbar, der Rest werde im Rahmen langfristiger Verträge von den Molkereien abgenommen. Zusätzliche Importe seien schwer zu organisieren. Seit Dienstag boykottieren viele Milchbauern die Molkereien. Die Milchindustrie hatte betont, der Lieferboykott sei durch Einfuhren aus dem Ausland problemlos auszugleichen.

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