Betr.: Der 700. "Tatort"

Als Peter Sodann, damals Leipziger „Tatort“-Ermittler, 2005 bekannt gab, für die PDS in den sächsischen Landtag einziehen zu wollen, war die Aufregung groß – so groß, dass Sodann seine Kandidatur zurückzog. Die ARD hatte klargestellt, dass ein Mandatsträger kein „Tatort“-Kommissar sein kann.

Als im Dezember 2007 „Wem Ehre gebührt“ gesendet wurde, war die Aufregung noch größer. Die alevitische Glaubensgemeinschaft sah sich in dem „Tatort“, der von Inzest in einer alevitischen Familie handelt, diffamiert; in Köln demonstrierten rund 20.000 Menschen gegen die Ausstrahlung.

Die des SWR-Beitrags „Schatten der Angst“ wurde im Februar sogar verschoben – aus Rücksicht auf die Opfer der Brandkatastrophe von Ludwigshafen. Kurt Beck (SPD) und Maria Böhmer (CDU) hatten den SWR dazu aufgefordert. Der „Tatort“ ist eben mehr als nur ein Krimi. DENK